Weitere Instrumente messen die „Verankerung“, also wie standsicher das Wurzelwerk den Baum hält. Im Vergleich dieser Belastungen mit der Beanspruchung im Falle eines Orkan lassen sich die jeweiligen Sicherheiten berechnen. So kann die längstmögliche Lebenszeit eines Baumes ermittelt werden, ohne dass er ein Problem für die Verkehrssicherheit wird und gefällt werden muss.
Seit Jahren ist die Kastanie am Hirschbrunnen Wessollys’ Klient
Zu der Untersuchung gehört auch, dass die Baumkronenoberfläche berechnet wird. Die Kastanie am Hirschbrunnenplatz ist seit Jahren ein „Klient“ von Lothar Wessolly. So wurde nach einem Gutachten 2006 die Krone zurückgeschnitten. Der Baum kann sich dann am besten selber helfen und sein Wachstum regeln.
Die Untersuchungsmethode hat der Flugzeugbau-Ingenieur Wessolly selbst an der Universität Stuttgart entwickelt und aus seinem Fachgebiet die Aerodynamik mit ins Spiel gebracht. Die Methode beschreibt er wie eine Art Tüv für Bäume. Nach vier bis acht Jahren wird der Vorgang wiederholt. Hat der Baum weniger Reserven, muss das häufiger geschehen, wenn er stehen bleiben soll. Denn die Biologie eines Baumes spiegelt nicht immer auch seine Statik wieder. Ein Baum kann auch in vollem Laub umfallen, weil er, von außen nicht sichtbar, innen weg fault, oder die Wurzeln stark beschädigt sind.
Für die gilt die Vorgabe, dass der Baum mindestens 150 Prozent Standfestigkeit vorweist. Ob die untersuchten Bäume diese erfüllen, darüber wird in den Wochen ein detailliertes Gutachten aufklären.
June 26, 2020 at 03:11PM
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Leonberg: Ein Seil gaukelt dem Baum einen Orkan vor - Leonberg - Leonberger Kreiszeitung
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Seil
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